Orientierungs- und Suchverhalten von Fischen vor Rechenanlagen an Wasserkraftanlagen
Ziel dieses Forschungsvorhabens war es mittels systematischer Laborversuche Konzepte für einen erfolgreichen Fischschutz und Fischabstieg an Bestandsanlagen mit Vertikalrechen zu entwickeln. Diese sollen an Bestandsanlagen nachrüstbar sein und auch für Neuanlagen als wesentliches Schutzinstrument eingeplant werden können. Zum Erreichen dieses Forschungsziels wurden ethohydraulische Untersuchungen von 2015 bis 2018 durchgeführt, um im Labor Situationen nachzustellen, die an Bestandsanlagen häufig vorkommen. Zunächst wurden in einem ersten Untersuchungsmodul Verhaltensweisen von Fischen vor Rechen mit dem Ziel untersucht, den Einfluss verschiedener Rechenstababstände, Anströmgeschwindigkeiten und Rechenneigungen auf das Verhalten zu untersuchen. So sollen eindeutige Zusammenhänge zwischen dem Verhalten einzelner Fischarten und den Parametern Stababstand, Rechenneigung und Anströmgeschwindigkeit gefunden werden. Mit Hilfe dieser Zusammenhänge wurden Bemessungsregeln für die Nachrüstung bestehender Anlagen entwickelt, die helfen, die Wirksamkeit der Schutzeinrichtungen zu erhöhen und somit die Schädigung von Fischen an Wasserkraftanlagen zu reduzieren. Auch konnten die Erkenntnisse aus dem Modul I dazu genutzt werden, Hinweise auf die Positionierung und Gestaltung geeigneter Bypasslösungen zu erlangen, welche in Modul II getestet wurden. Im zweiten Untersuchungsmodul wurde daher auf der Grundlage der vorab gewonnenen Erkenntnisse untersucht, ob Fische zu einem überwiegenden Teil strömungsbasiert in Bereiche geleitet werden können, in denen sie mittels geeigneter Bypass-Systeme ins Unterwasser gebracht werden können.