Weiterentwicklung und Evaluierung von technischen Maßnahmen zum Fischschutz und Fischabstieg beim Betrieb von Wasserkraftanlagen
Der Hauptuntersuchungsschwerpunkt lag in dem Forschungsprojekt des Umweltbundesamtes im Jahr 2020 und 2023 darauf, Unterschiede, soweit sie vorhanden sind, zwischen einer konventionellen Kaplanturbine und einer modifizierten Turbine (entwickelt von der Firma Andritz), ebenfalls vom Bautyp Kaplan, festzustellen. Dazu wurden Aale, Bachforellen und Rotaugen mittels HDX-Tags besendert. Die Tiere wurden vor und nach der Narkose gehältert und mehrmals täglich kontrolliert. Während des Besenderns wurden die Fische vermessen und fotografiert. Anschließend wurden die lebenden Fische in den Einlauf der konventionellen und der modifizierten Turbine eingesetzt und nach erfolgter Turbinenpassage mittels Hamen (sackförmige Netze) wiedergefangen. Über die Zuordnung der Schädigungsraten und Schadbilder konnten anschließend Erkenntnisse gewonnen werden, welche Auswirkungen die jeweilige Turbine auf die Fische hatte und welchen Einfluss weitere Parameter, wie die Beaufschlagung der Turbinen sowie die Fischart und -größe, haben. Im kombinierten Einsatz mit sogenannten autonomen Sensoren wurden während der passiven Passage durch eine Turbine physikalische Messgrößen aufgenommen, welche als Indikatoren für Schädigungen von Fischen während der Turbinenpassage genutzt werden konnten. Die aufgenommenen Messwerte konnten so den verschiedenen Abschnitten der Kraftwerkspassage zugeordnet werden, womit eine Analyse der Art, der Intensität und Verortung verschiedener Schädigungsmechanismen im Verlauf der Passage möglich ist.